Mannīt

Mannīt

Mannīt (Mannazucker) C6H14O6 oder CH2.OH.(CH.OH)4.CH2.OH findet sich ziemlich verbreitet im Pflanzenreich, namentlich in mehreren Mannasorten, im Honigtau der Linde, in den Blättern des Flieders, der Esche und des Selleries, auch in der Selleriewurzel, der Möhre, Skorzonere, Quecke, in mehreren Rinden, in Kaffeebohnen, vielen Pilzen, Tangarten etc.; er entsteht bei der schleimigen und Milchsäuregärung (s. Gummigärung) und bei Einwirkung von Natriumamalgam auf Fruchtzucker oder Traubenzucker. Man erhält M. durch Auskochen von Manna mit Alkohol in farb- und geruchlosen Kristallen; er schmeckt süß, löst sich in Wasser und Alkohol, nicht in Äther, schmilzt bei 166°, ist sublimierbar, siedet bei 200° unter Bildung von Mannitan C6H12C5 und Mannid C6H12O4 und verbrennt in höherer Temperatur mit Karamelgeruch. Bei Gegenwart von Borax polarisiert er nach rechts. M. ist ein sechsatomiger Alkohol, er bildet mit Basen unbeständige amorphe Verbindungen und mit Säuren esterartige Verbindungen, bei Behandlung mit Jodwasserstoffsäure gibt er sekundäres Heryljodid, bei vorsichtiger Oxydation Fruchtzucker und Mannose, mit Salpetersäure Zuckersäure, mit konzentrierter Salpetersäure heftig explodierenden Nitromannit (Knallmannit). M. ist nicht der alkoholischen Gärung fähig, gibt aber mit Kreide, Käse und Milchsäurehefe bei 40° Kohlensäure, Wasserstoff, Alkohol, Butter-, Essig- und Milchsäure. Er dient als gelindes Abführmittel. Neben diesem d- oder Rechtsmannit kennt man noch einen l- oder Linksmannit und einen inaktiven (d+l) Mannit, der aus Vereinigung der beiden andern entsteht. Dieser M. bildet den Ausgangspunkt zur Synthese zahlreicher Verbindungen der Mannitreihe, des Traubenzuckers und des Fruchtzuckers.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Mannit — (Mannazucker), CH2OH · (CHOH)4 · CH2OH, im Pflanzenreich weitverbreitetes Kohlehydrat, ein sechswertiger Alkohol, in den Blättern von Ligustrum vulgäre, Syringa vulgaris, in Sellerie, im Lärchensplint, in Pilzen und Seetangen, namentlich aber im… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Mannit — (Mannazucker), C12H14O12 = 2(C6H6O5 + HO), eine Zuckerart, welche sich in der Manna (s.d. 1) findet; außerdem kommt er im ausgeschwitzten Safte der Kirsch u. Äpfelbäume, des Hedysarum alhagi, aus dessen Blättern er bei großer Hitze hervorquillt… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Mannit — Mannīt, Mannazucker, der süßschmeckende Hauptbestandteil der Manna (s.d.), außerdem in den Blättern des Flieders, der Esche, Sellerie etc., dient als schwaches Abführmittel; liefert mit Salpetersäure den heftig explodierenden Nitro M. (Knall M.); …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Mannit — Strukturformel Allgemeines Name Mannitol Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

  • Mannit — Man|nit 〈m. 1; Biochem.〉 sechswertiger, kristalliner Alkohol, ein recht süßlich schmeckender Zucker, kommt natürlich in der Manna, in Algen, Oliven u. Sellerie vor; Sy Mannazucker [→ Manna] * * * Man|nịt [↑ Mannose u. ↑ it (3)], der; s, e; Syn …   Universal-Lexikon

  • Mannit-Kochsalz-Agar — Mannit Kochsalz Agarplatte mit Kolonien von Micrococcus sp. (1), Staphylococcus epidermis (2) und S. aureus (3) Mannit Kochsalz Agar (auch Chapman Agar) ist ein Selektivmedium zur Isolierung pathogener Staphylokokken und Mikrokokken. Anwendung… …   Deutsch Wikipedia

  • Mannit — Man|nit 〈m.; Gen.: s, Pl.: e〉 süß schmeckender, sechswertiger, kristalliner Alkohol in Manna (2, 3), Algen, Oliven u. Sellerie …   Lexikalische Deutsches Wörterbuch

  • Mannit — Man|nit [auch ... nit] der; s, e <zu ↑Manna u. 4↑...it> in der Natur weit verbreiteter sechswertiger, kristalliner Alkohol, der für Kunstharze u. Heilmittel verwendet wird …   Das große Fremdwörterbuch

  • Mannit — Man|nit, der; s, e <hebräisch> (sechswertiger Alkohol im Manna) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Bronchitol — Strukturformel Allgemeines Freiname Mannitol Andere Namen …   Deutsch Wikipedia

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