Semiretschensk

Semiretschensk

SemiretschenskSiebenstromland«), Provinz des russisch-zentralasiat. Generalgouvernements Turkistan, zwischen den Provinzen Semipalatinsk, Sir Darja u. Ferghana und Chinesisch Turkistan, 394,396 qkm, darunter 20,019 qkm Seen, mit (1897) 990,107 Einw. (2,5 auf 1 qkm). Das zwischen dem Balchaschsee im N. und dem Tiënschangebirge im Süden gelegene Gebiet ist im nördlichen Teil Steppe, durch die der Ili (s. d.) in sieben Armen (daher der Name des Landes) und der Karatau zum Balchasch ziehen, während südlich vom Ilital drei andre Alatau (s. d.) sich um den See Issyk-kul (1620 m ü. M.) lagern. Von Flüssen sind außer dem Ili noch Naryn und Tschu zu nennen. Das Klima ist in der Steppenregion kontinental mit sehr heißen Sommern und sehr kalten Wintern, im Süden weit milder; hier gedeihen Wein, Mandeln, Aprikosen, Äpfel, Feigen, Baum wolle. Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus nomadisierenden Kirgisen (76 Proz.) und Kalmücken und seßhaften Russen (14 Proz.), Kosaken, Dunganen und Tarantschen. Außerdem gibt es noch Juden, Sarten u. a. Ackerbau, der bloß 2,2 Proz. der Bodenfläche beansprucht und nur bei künstlicher Bewässerung betrieben werden kann, erzeugt Reis, Hirse, Erbsen und Gemüse. 49,1 Proz. sind Weideland, 48,7 Proz. Wüste. 1893 zählte man 633,617 Pferde, 3069 Esel und Maulesel, 383,019 Rinder, 4,020,000 Schafe mit Fettschwanz und Ziegen, 9354 Schweine, 99,648 Kamele. Wenig lohnende Goldwäscherei wird in einigen Flußtälern (Ili, Tentek) betrieben, Kupfer an mehreren Stellen, Eisen im Dsungarischen Alatau, Steinsalz an Zuflüssen des Tschu gewonnen. Von 104 gewerblichen Anstalten (meist in Händen von Russen) mit einer Produktion von 445,082 Rubel waren 12 Brauereien und Branntweinbrennereien, 42 Gerbereien, 31 Ölmühlen. Der Handel ist meist örtlicher Art; die begangensten Handelsstraßen sind die von Bochara über Wjernoje nach Semipalatinsk und von Bochara nach China über Kuldscha. Die Hauptstadt ist Wjernoje. Die Provinz zerfällt in die Kreise Lepsinsk, Kopal, Dscharkent, Wjernoje, Prschewalsk und Pischpek. S. Karte bei »Russisch-Zentralasien«.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Ala-kul — (»bunter See«), zwei Seen in der russisch zentralasiat. Provinz Semiretschensk, 96 km östlich vom Balchaschsee. Der östliche größere A., auch Aischkul genannt, liegt unter 46° nördl. Br. und 81° östl. L., 237 m ü. M., und ist 59 km lang, 43 km… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Alatau — (»buntes Gebirge«), Name von vier Gebirgszügen in der russisch zentralasiat. Provinz Semiretschensk, von denen drei sich um den See Issyk kul lagern, während der vierte, nördlichere, die Grenze gegen das chinesische Ili oder Kuldschagebiet bildet …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Alexanderkette — (Alexandergebirge), Gebirge in den russisch zentralasiat. Provinzen Sir Darja und Semiretschensk, unter 43° nördl. Br., streicht vom 69.° östl. L. bis zum Westende des Issyk kul und erreicht im Semenow 4802 m Höhe …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Balchasch — (Balkasch, chines. Sihai, »Westmeer«, kirgisisch Tengis, »Meer«; s. Karte »Zentralasien«), großer See in Russisch Zentralasien, auf der Grenze der Provinzen Semipalatinsk und Semiretschensk, unter 44°45´ 46°44´ nördl. Br. und 73°20´ bis 79°30´… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dsungarei — (Dschungarei, Songarei), große, nach ihren Bewohnern benannte Landschaft in Innerasien, zwischen 43 und 52° nördl. Br., dem Balchaschsee im W., den Quellen der Selenga und des Orchon im O., ist ein 550–800 km breites und bis 1800 km langes Gebiet …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Semipalatinsk [1] — Semipalatinsk, Provinz im russisch zentralasiat. Generalgouvernement der Steppe, zwischen den Gouvernements Tomsk und Tobolsk, den Provinzen Akmolinsk, Sir Darja und Semiretschensk und der Mongolei, 478,182 qkm, worunter 16,344 qkm Seen, mit… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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