- Novipasar [2]
Novipasar (Novibazar, Jenipasar), Stadt im gleichnamigen Sandschak (s. oben), an der Raschka, 544 m ü. M., mit elenden Straßen, ärmlichen Häusern und 12,000 Einw. Im O. der Stadt liegen der 1200jährige oktogonale Kuppelbau des aus der Römerzeit stammenden Bades, die uralte serbische Peter- und Paul-Metropolitankirche (einst ein heidnischer Tempel), im Norden dagegen auf einer Felskuppe der Golia Planina die Klosterruine Djurdjevi Stupovi. An der Stelle des heutigen N. stand zur Zeit des altserbischen Reiches das in der byzantinischen Geschichte schon im 9. Jahrh. erwähnte Rassia (Rascia) und bildete mit Zeta das Stammland des ehemaligen Serbien. N. ist, weil es einerseits die Verkehrslinie zwischen Bosnien und Rumelien sichert, anderseits aber die Verbindung Serbiens mit Montenegro hindert, ein strategisch wichtiger Punkt. Deshalb hält Österreich-Ungarn auf Grund des Artikels 85 des Berliner Vertrags seit September 1879 den westlichen Teil des Sandschaks (das sogen. Limgebiet), nämlich die Städte Plewlje, Prjepolje und Bjelopolje, mit ca. 3000 Mann besetzt; den südlichen Teil, das Kaza Mitrowitza, hat es an die Türkei zurückgegeben.
http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.