Hackmaschine [2]

Hackmaschine [2]

Hackmaschine (Pferdehacke), von Zugtieren gezogenes Gerät zur Bearbeitung mehrerer Zwischenräume von in Reihen angebauten Kulturgewächsen, namentlich der Rüben, ersetzt in größern Betrieben die Handhacke oder an Pflug- und andern Fahrgestellen angebrachte besondere Werkzeuge. Sie soll die Erde bis nahe an die Pflanzen lockern und die Unkräuter zerstören. Die Messer der H. sind ein- oder zweiflügelig, sitzen bei einfachen Maschinen an einem gemeinschaftlichen festen oder nach der Seite und Höhe durch Handhaben einstellbaren Rahmen (Smithsche H.), bei guten Hackmaschinen zum bessern Anschmiegen an den Boden an längern Hebeln oder an Parallelogrammhebeln (gleichbleibender Griff) einzeln in der Höhe beweglich. Damit die Pflanzen beim Hacken nicht von der Erde verschüttet werden, sind, meist rotierende, Schutzscheiben vorgesehen. Zu einer guten H. gehört eine sichere Steuervorrichtung für die Maschine (Vordersteuer), eine solche für das Messerwerk, eine Vorrichtung zum Verstellen der Messer in der Höhe und in der Schräge (Griff) und eine solche zum Hochheben derselben. Um die kleinen seitlichen Abweichungen der Zugtiere von der geraden Richtung für den Gang der H. unschädlich zu machen, werden von Joh. Wiebe in Fürstenwalde vor den Hackmessern Seche angeordnet, die beim Steuern parallel zu den Fahrrädern schräg verstellt werden. C. Bölte in Oschersleben baut jetzt Hackmaschinen mit bis 4 und mehr Meter Arbeitsbreite, für bergiges Gelände und für Gegenden mit leichtem Zugvieh solche für halbe Drillspur. Die Hackmaschinen von Th. Hey in Roitzsch (Regbez. Merseburg) können sowohl mit festen als auch mit beweglichen Messern benutzt werden, die dann besonders angeschraubt werden.

Kaiserhackmaschine.
Kaiserhackmaschine.

Bei einer H. von H. Thiessen in Kaiser-Wilhelmskoog bei Marne (Schleswig) kann der gesamte Messerrahmen auf der Achse der Fahrräder zwischen zwei zusammenzudrückenden Federn seitlich verschoben werden, so daß die Messer leicht gesteuert werden können, ohne daß die Fahrräder aus ihrer Bahn gebracht werden. Um die von den Hackmessern abgeschnittenen Unkraut- und Wurzelteile aus dem Boden zu reißen und das Wiederanwachsen zu verhindern, sind an den Messerhebeln hinter den Messern schmale Eggenfelder durch kurze Ketten derart angehängt, daß die Eggen den gesteuerten Messern seitlich folgen, und daß sie beim Ausheben der Messer, z. B. beim Wenden, gleichzeitig mit hochgehoben werden (A. Dörries in Markoldendorf). Zuweilen wird das Vorder-, auch das Hintergestell der Drillmaschinen zum Anbringen des Messerwerkes benutzt. Bei der neuesten einachsigen Kaiserhackmaschine von H. Laaß u. Komp. in Magdeburg-Neustadt (s. Abbildung) ist das Fahrgestell mit der Deichsel unabhängig vom Hackapparat, der auf besondern Schlepprollen gelagert und drehbar von der Fahrradachse getragen wird, so daß die Pferde nicht belastet werden und die Steuerung sehr leicht zu handhaben ist, die Arbeit demnach eine sehr vollkommene wird.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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