Graupen [1]

Graupen [1]

Graupen, enthülste und entspitzte, durch Schälen, Abreiben, Schleifen und Polieren gerundete Gersten- oder Weizenkörner. Oft werden die Körner auch mehrfach zerbrochen und die Bruchstücke zu G. gerundet. Am gangbarsten sind Gerstengraupen (Koch- oder Rollgerste und feinere Perlgraupen). Eine bewährte Graupenmühle hat einen sehr großen, mit einer horizontalen Achse sich drehenden Mühlstein, umgeben von einer mit Reibeisen ausgeschlagenen Bütte, die sich dem Stein entgegengesetzt dreht. Die aus einem Rumpf in der Steinmitte zugeführten Körner werden zwischen Stein und Bütte so lange in spiralförmigen Bahnen herumgejagt und abgerieben, bis sie den Boden erreicht hapen. Nach dem Vergraupen und bei feinern Sorten auch vor jedesmaligem wiederholten Aufschütten bringt man das Mahlgut auf Sauber- und Sortierwerke und reibt oder poliert die G. schließlich wohl auch noch zwischen Läufern ohne Reibeisenbeschläge oder in besondern Poliermaschinen. Für feinere G. zerbricht man die gereinigten oder enthülsten Körner zunächst auf gewöhnlichen Mahlgängen (Reißgängen) oder auf nach Art der Kaffeemühlen konstruierten Reißmaschinen, oder zerschneidet sie mit Hilfe mehr oder weniger vollständiger Schneidewerke (Spaltmaschinen), deren drehbare Messer die Körner rechtwinklig zur Länge halbieren oder zwei- bis dreimal teilen. 17 Ztr. Gerste liefern 11–12 Ztr. ordinäre, aber nur 5–6 Ztr. extrafeine oder 3–4 Ztr. Perlgraupen. G. aus unreifen Dinkelkörnern bilden das Grünkorn (s. d.). – G. heißen auch größere Erzkörner, die bei der Aufbereitung gewonnen werden (s. Tafel »Aufbereitung I«, S. II).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Graupen — im Kochbeutel Graupen (seit dem 17. Jahrhundert belegt; vermutlich aus dem slawischen krupa für „Graupe, Grütze, Hagelkorn“), auch Gräupchen, Roll oder Kochgerste genannt, sind geschälte, polierte Gersten oder Weizenkörner von halb oder länglich… …   Deutsch Wikipedia

  • Graupen — Graupen, werden meist aus Weizen oder Gerste auf besonderen Mühlen verfertigt. Je mehr Hülfe von dem Kerne oder Marke des Kornes weggenommen wird, desto seiner sind die Graupen. Nürnberg liefert die feinste Sorte, die sogenannten Perlgraupen,… …   Damen Conversations Lexikon

  • Graupen [1] — Graupen, 1) (Hüttenw.), die unter dem gepochten Erze befindlichen größeren Stücke; 2) (Bergb.), Metallkörner, welche sich in lockerem Gestein befinden; 3) die größeren Steine unter dem Kiessand; 4) größere Stücke von Erzen, welche beim Setzen u.… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Graupen [2] — Graupen, Bergstadt im Bezirk Teplitz des Kreises Eger (Böhmen), am Erzgebirge; hat Schloß, Steingutfabrik, Strumpfwirkerei, Bergbau auf Zinn, Poch u. Hüttenwerke, Obstbau; 1700 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Graupen [2] — Graupen, Stadt in Böhmen, Bezirksh. Teplitz, 340 m ü. M., in einer Talschlucht am südlichen Abhang des Erzgebirges, an der Staatsbahnlinie Bodenbach Komotau gelegen, mit Schloßruine, Braunkohlenbergbau, Zinnhütte, Fabriken für Bänder, Wirkwaren… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Graupen — Graupen, enthülste, abgerundete Körner der Gerste oder des Weizens, auf der Graupenmühle dargestellt, dienen als Nahrung zu Suppen und Gemüse. – Zinn G., alter Name für eingesprengte Körner des Zinnerzes, durch Pochen und Waschen aus dem… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Graupen [2] — Graupen, Bergstadt in Böhmen, im Erzgebirge, (1900) 3550 E.; Zinn , Kohlenbergbau, Dachpappenfabrik …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Graupen [1] — Graupen, böhm. Bergstadt im Kreise Eger mit 1900 E., Bergbau auf Zinn; Strumpfweberei …   Herders Conversations-Lexikon

  • Graupen [2] — Graupen, Gersten oder Weizenkörner, durch eine eigene Mühlvorrichtung von den Hülsen befreit; sind sie ganz rund, so heißen sie Perl G …   Herders Conversations-Lexikon

  • Graupen [3] — Graupen, die größeren Steine in dem Kiessande; die Metallkörner in lockerem Gestein; die größeren Stücke in den gepochten Erzen; die Erzstücke, welche beim Sieben auf dem Siebboden zurückbleiben …   Herders Conversations-Lexikon

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