Fluß [2]

Fluß [2]

Fluß (Flußmittel), bei Schmelzoperationen zugesetzte Substanzen, die durch Bildung einer flüssigen Schlacke die Verflüssigung der zu behandelnden Stoffe und die Abscheidung einzelner Produkte erleichtern, auch den Zutritt der Luft zu dem Schmelzgut verhindern sollen. In dieser Wei se benutzt man natürliche Silikate, Glas, Schlacken, Kochsalz, Borax, Flußspat etc. Diese Substanzen üben auf die Schmelzgemenge keinen wesentlichen Einfluß aus, sie bewirken vielmehr nur Leichtflüssigkeit und Verdünnung. Andre Flüsse sollen zugleich Säuren oder Basen binden, Silikate verschlacken und bestehen daher aus Kalk, Soda, Pottasche, Kaliumnatriumkarbonat, Quarz etc. Manche Flüsse wirken außerdem reduzierend oder oxydierend, wie der schwarze F., ein verpufftes Gemisch von 3 Teilen Weinstein und 1 Teil Salpeter, das im wesentlichen Kohle und kohlensaures Kali enthält. Weißer F., ein verpufftes Gemisch aus gleichen Teilen Salpeter und Weinstein, enthält neben kohlensaurem salpetersaures und salpetrigsaures Kali und wirkt stark oxydierend. Statt dieser Flüsse benutzt man jetzt direkt Gemische der genannten Bestandteile. In der Glasfabrikation versteht man unter Flüssen leicht schmelzbare, durchsichtige, meist gefärbte Glasmassen (Schmelzgläser), die zu Verzierungen, ähnlich wie Email, benutzt werden. Beaumés Schnellfluß, ein Gemenge von 3 Salpeter, 1 Schwefel, 1 feinen Sägespänen, bringt beim Verbrennen eine hinein gesteckte Silbermünze zum Schmelzen, indem sich das Metall in leicht schmelzbares Schwefelmetall verwandelt. F. (Seifensiederfluß) ist der veraltete Name des Chlorkaliums, das früher aus der Unterlauge gewonnen wurde. Beim Schmelzen von Salzen unterscheidet man wässerigen und feurigen F. Salze mit Kristallwasser schmelzen bei mäßigem Erhitzen, und die entstandene Flüssigkeit stellt gewissermaßen eine wässerige Lösung von wasserfreiem Salz dar. Erhitzt man sie anhaltend, so entweicht das Wasser, und es bleibt trocknes, wasserfreies Salz zurück, das nun erst bei höherer Temperatur in feurigen F. gerät.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Fluß [1] — Fluß, ein größeres fließendes Gewässer, das durch die Vereinigung mehrerer Bäche entsteht und im weitern Verlauf entweder selbst zum Strom wird, oder sich in einen Strom oder See, auch ins offene Meer (Küstenfluß) ergießt, oder in regenlosen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fluß [1] — Fluß, jedes bedeutende, nach einer bestimmten Richtung hin in Vertiefungen (Flußbett) von Seitenerhöhungen (Ufern) begrenzte, seiner natürlichen Senkung nach abfließende Wasser. Wenn der F. seinen Ursprung in weichem sumpfigem Boden hat, so sagt… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fluß — Sm std. (8. Jh.), mhd. vluz, ahd. fluz, as. fluti Stammwort. Aus vd. * fluti m. Fließen, Fluß zu fließen. Häufig in Gewässer und Ortsnamen. Heute hat Fluß fast ausschließlich die Bedeutung fließendes Gewässer ; die allgemeine Bedeutung Fließen in …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Fluß [2] — Fluß (in and. Bed), 1) der flüssige Zustand von Natur fester Körper, vorzüglich geschmolzenes Metall, bes. Eisen, welches man auch nach dem Wiedererkalten F. nennt. Daher Flußmittel, ein Mittel, welche das leichtere Schmelzen strengflüssiger… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fluß [3] — Fluß, Mineral, soviel wie dichter Flußspat; in der Medizin soviel wie Rheumatismus; über Weißen F. s.d …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fluß [1] — Fluß, ein ständig laufendes großes offenes Gewässer. Ein Teil des Wassers berührt hierbei die Erdoberfläche; den wasserberührten Teil der letzteren heißt man das Bett des Gewässers (Flußbett). Der von der freien Atmosphäre berührte Teil des… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Fluß [2] — Fluß, s.v.w. Flußspat (s.d.) …   Lexikon der gesamten Technik

  • Fluß — (Fluxus), in der Heilkunde s.v.w. Rheumatismus; in der Chemie s.v.w. Flußmittel. Weißer F., s. Leukorrhöe …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Fluß [2] — Fluß, Mineral, s. Flußspat …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Fluß [1] — Fluß, ein größeres fließendes Wasser, gewöhnlich aus der Vereinigung mehrer Bäche, selten aus einer Quelle (z.B. Timave) od. einem Quellsee entstanden. Der Küsten F. erreicht nach kurzem Laufe das Meer, der Steppen F. verliert sich im Sande, oder …   Herders Conversations-Lexikon

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