Dyasformation

Dyasformation

Dyasformation (Permische Formation, hierzu Tafel »Dyasformation« mit Text), jüngste Formation der paläozoischen Gruppe, lagert über der Steinkohlenformation und unter der Triasformation, der ältesten der mesozoischen Formationen. Der Name D. ist auf Grund einer zunächst nur in Deutschland durchführbaren Zweiteilung 1859 von Marcou gewählt, die Bezeichnung permische Formation 1841 von Murchison nach dem Vorkommen im russischen Gouv. Perm. Das Gesteinsmaterial der untern Abteilung, die zuerst 1756 von J. G. Lehmann als Rotliegendes bezeichnet wurde, besteht vorwiegend aus Konglomeraten, Sandsteinen und Schieferletten, die meist intensiv rot gefärbt, in gewissen, z. T. obern Lagen aber auch entfärbt sind (Weiß- oder Grauliegendes); untergeordnet treten Steinkohle, Brandschiefer und meist dolomitische Kalksteine auf. Die obere Abteilung führt den Namen Kupferschieferformation nach dem Kupferschiefer, einem bituminösen, schwarzen Mergel, dem Kupfererze, gewöhnlich in sehr seiner Verteilung, beigemengt sind, oder Zechsteinformation, bez. Zechstein (zuerst 1756 von J. G. Lehmann), kurzweg nach dem Zechstein (von zäch, zäh), einem grauen, festen, oft dolomitischen Kalkstein, der den Kupferschiefer bedeckt. Außerdem beteiligen sich an dem Aufbau der obern Abteilung dolomitische, oft zellig ausgebildete feste (Rauhwacke oder Rauchwacke) oder in seinen Sand (Asche) aufgelöste Gesteine. In diesen sind Höhlenbildungen ziemlich häufig (z. B. bei Altenstein im Thüringer Wald). Ferner sind rote und blaue Mergel sowie Gipse (ebenfalls Höhlen bergend, z. B. die Barbarossahöhle am Harz), Steinsalz und Kalisalze in dieser obern Abteilung reichlich vertreten. Über die organischen Reste, über die Gliederung und die Verbreitung und über die technisch wichtigen Mineralien der D. s. den Text zu beifolgender Tafel; außerdem Tafel »Geologische Formationen IV«. Vgl. Geinitz, Dyas (Leipz. 1861; Nachträge 1880, 1882, 1884); Frech, Die Dyas (Stuttg. 1901).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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  • Dyasformation — Die Dyasformation ist gegenüber ältern und jüngern Formationen auffallend arm an organischen Resten. Wo die Zweiteilung in Rotliegendes und Zechsteinformation (oder kurzweg Zechstein) durchführbar ist, enthält die untere Abteilung, das… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Dyas, Dyasformation — (Dyasperiode) heißen in der Geologie diejenigen Schichten, deren Entstehungszeit zwischen die der Steinkohlen und der Buntsandsteinformation fällt, also die Schichten des Rotliegenden und des Zechsteins …   Lexikon der gesamten Technik

  • Muscheln — (hierzu Tafel »Muscheln«), Muscheltiere, Blattkiemer, Konchiferen (Lamellibranchia, Acephala, Conchifera), Klasse der Weichtiere mit blattförmigen Kiemen (»Blattkiemer«) und zwei klappiger Schale (»Bivalven«), der Muschel (Concha, daher …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Geologische Formation — Geschichtete Formationen und ihre wichtigsten Versteinerungen; gleichzeitige Eruptivformationen; technisch wichtige Mineralien. IV. Känozoische Gruppe. 3) Alluvium. Gegenwärtiger Meeresboden, Schlick, Sand; Korallenkalke, Riffe, Guanoinseln,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fische [2] — Fische (Pisces, hierzu Tafel »Fische I IV« und Tafel »Prachtfische der südlichen Meere« in Farbendruck), Gruppe der Wirbeltiere. Skelett des Barsches (Perca fluviatilis). Durch die in Flossen umgewandelten Gliedmaßen, die unpaaren Flossenkämme… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Kupferschiefer — Kupferschiefer, schwarzer, bituminöser Mergelschiefer, der in der untern Abteilung der Dyasformation (s. d.) seine Stelle über dem sogen. Zechsteinkonglomerat und unter dem Zechsteinkalk einnimmt und bei der nur geringen Mächtigkeit von 0,5–0,6 m …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Eurōpa — (hierzu die Karten: »Europa. Fluß und Gebirgssysteme« und »Politische Übersicht«), einer der fünf Erdteile, der kleinste der drei, welche die Alte Welt bilden. Übersicht des Inhalts: Name, Weltstellung und Grenzen. E. ist seiner Gliederung wie… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Triasformation — (hierzu die Tafeln »Triasformation I III« mit Text), die älteste der mesozoischen Formationen, nach der Dyasformation und vor der Juraformation zur Ablagerung gelangt. Den Namen T. wählte Alberti 1834, weil im außeralpinen Deutschland, wo sie… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Armfüßer — (Brachiopoden, Brachiopoda), Gruppe von Tieren, wegen ihrer äußern Ähnlichkeit mit Muscheln früher zu den Weichtieren gerechnet, jetzt aber mit den Würmern oder Moostierchen vereinigt (Molluskoiden) oder besser als eigne Klasse aufgefaßt. Ihre… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Asche [3] — Asche (geolog.), feinsandiger, staubartiger Dolomit der Dyasformation. – Vulkanische A., feinste, staubartige Eruptionsprodukte der Vulkane, ist eine zu Staub explodierte Lava, die vom Vulkan hoch emporgeschleudert und durch Luftströmungen oft in …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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