Bruck

Bruck

Bruck, 1) (B. an der Leitha) Stadt in Niederösterreich, am linken Ufer der Leitha, die hier die Grenze gegen Ungarn bildet, Knotenpunkt der Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn und der ungarischen Staatsbahnen, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, hat alte Stadtmauern und Tore, ein gräflich Harrachsches Schloß (Prugg) mit römischen Bauresten, schönen Garten- und Parkanlagen, ein ehemaliges Augustinerkloster (Aufenthaltsort des Kaisers während der Lagerübungen), Bierbrauerei und (1900) 5134, mit der selbständigen Gemeinde Prugg 5246 Einw. Am rechten Ufer der Leitha liegt der zum ungarischen Komitat Wieselburg gehörige Ort Királyhida (soviel wie Königsbrücke, vor 1902 B.- Ujfalu, d. h. B.-Neudorf, genannt) mit (1901) 837 Einw., einer Konservenfabrik, Militärschießstätte und dem großen Barackenlager, das jährlich in den Sommermonaten hauptsächlich von der Wiener Garnison zu Truppenübungen bezogen wird. B. ist sehr alt, wie dort gefundene lateinische Inschriften beweisen; seinen antiken Namen kennt man aber nicht. – 2) (B. ander Mur) Stadt in Steiermark, 487 m ü. M., an der Mündung der Mürz in die Mur und an der Südbahn (Wien-Triest und B.-Leoben), hat einen großen Hauptplatz (mit schönem schmiedeeisernen Brunnen aus dem 17. Jahrh.), eine gotische Pfarrkirche (15. Jahrh.), einen ehemaligen Herzogshof mit Arkaden (15. Jahrh.), ein Denkmal des Volksschriftstellers Morre, eine Fachschule für Holz- und Eisenbearbeitung, eine Eisenwaren- und eine Maschinenfabrik, Sägewerke, eine Zellulose- und Holzstoff- und eine Papierfabrik, Kunstmühle und (1900) mit der Garnison 7595 Einw. B. ist Sitz einer Bezirkshauptmannschaft, eines Bezirksgerichts und einer Finanzbezirksdirektion. Oberhalb der Stadt erhebt sich der Schloßberg mit den Ruinen der alten, 1792 abgebrannten Feste Landskron. Nördlich von B. endigt das malerische Tragößtal. – 3) (Fürstenfeldbruck) Flecken und Bezirksamtshauptort in Oberbayern, an der Staatsbahnlinie München-Lindau, 514 m ü. M., hat eine schöne kath. Kirche, Amtsgericht, Forstamt, Remontedepot und (1909) mit der Garnison (ein Infanteriebataillon Nr. 1) 3906 meist kath. Einwohner. B. ist Geburtsort der berühmten Erzgießer Stiglmayer und Miller. Dazu gehört das ehemalige Cistercienserkloster Fürstenfeld, das, 1258 von Herzog Ludwig dem Strengen als Blutschuld für die Hinrichtung seiner Gemahlin Maria von Brabant erbaut, 1803 säkularisiert wurde und gegenwärtig als Unteroffizierschule und-Vorschule dient. In der Kirche, die 1718–41 neu ausgeführt wurde, ruhen Ludwig und mehrere andre Angehörige des Hauses Wittelsbach. In der Nähe ein Totenfeld aus heidnischer Vorzeit und der Klosterhof Buch (Puch) mit dem Kaiseranger, worauf eine Pyramide aus weißem Marmor (seit 1808) die Stelle bezeichnet, wo Ludwig der Bayer 11. Okt. 1347 verschied. Vgl. Fugger, Kloster Fürstenfeld (2. Aufl., Münch. 1885). – 4) Schloß, s. Lienz.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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