Wettersteingebirge

Wettersteingebirge

Wettersteingebirge, Gruppe der Nordtiroler Kalkalpen (s. Karte »Tirol«), erstreckt sich 28 km von der Loisach bei Ehrwald östlich bis zur Isar bei Mittenwald. Das W. setzt sich hauptsächlich aus verschiedenen Gliedern der Trias zusammen. Den größten Anteil an dem Aufbau der Berge und ihrer Spitzen hat der massig ausgebildete Wettersteinkalk. Unter ihm treten hier und da, durch sanftere Formen ausgezeichnet, die weichern Schichten der Partnachstufe und des Muschelkalks hervor; jünger als der Wettersteinkalk, aber ihm häufig eingefaltet sind die Raibler Schichten und die im W. im ganzen zurücktretenden Zonen der Rätischen Stufe (Hauptdolomit, Plattenkalk, Kössener Schichten, Dachsteinkalk; vgl. Taf. »Bergformen III«, Fig. 2). Das Gaistal (der Leutascher Ache) trennt das W. von der südlich gelegenen Mieminger Kette (s. d.). Das Gebirge zerfällt in das Platt mit seiner Umrandung, den Wetterstein-, Blassen- und Waxensteinkamm, deren Abgrenzung von tief eingeschnittenen, an wildromantischen Szenerien reichen Hochtälern (Höllental, Raintal) gebildet wird. Der Knotenpunkt der drei Kämme ist die zweigipfelige Zugspitze (s. d., 2964 m), zugleich der Gipfelpunkt des Gebietes. Außerdem zählt die Gruppe zwölf Gipfel über 2500 m, darunter den Schneefernerkopf (2876 m), den Hochwanner (2747 m), die Kothbachspitze (2740 m), den Hochblassen (2707 m), die Plattspitze (2681 m) und die Dreitorspitze (2674 m), ferner die Wettersteinwand (2483 m) etc. Das W. ist reich an Seen und Gletschern, welche die Reize dieses Alpengebietes erhöhen und es zum Zielpunkte zahlreicher Touristen (namentlich aus Garmisch, Partenkirchen und Mittenwald) machen; es ist auch durch neun Unterkunftshütten zugänglich gemacht. Vgl. Waltenberger, Orographie des Wettersteingebirges (Augsb. 1882) und Spezialkarte des Wettersteingebirges, 1: 40,000 (Münch. 1902); Schwaiger, Führer durch das W. (2. Aufl., das. 1901).


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

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