Purpurīn

Purpurīn

Purpurīn (Rubiacin, Krappurpur, Trioxyanthrachinon) C14H8O5 oder C14H5(OH)3O2 findet sich in der frischen Krappwurzel wohl als Glykosid, das durch Fermente in Zucker und P. zerfällt, in alter Krappwurzel aber großenteils schon zersetzt ist. P. entsteht beim Erhitzen von Alizarin oder Chinizarin mit Braunstein und Schwefelsäure und aus Tribromanthrachinon beim Erhitzen mit Ätzkali. Es bildet rote, wasserfreie oder orangefarbene Kristalle mit 1 Molekül Kristallwasser, löst sich leicht in kochendem Wasser, Alkohol und Äther, mit purpurroter Farbe in Alkalien. Letztere Lösung wird durch Luft und Licht schnell gebleicht. P. wird bei 100° wasserfrei, schmilzt bei 253°, sublimiert unter teilweiser Zersetzung, bildet mit Alkalien leicht lösliche, mit alkalischen Erden, Erden und Metalloxyden unlösliche Verbindungen. Es gibt mit siedender Alaunlösung eine gelbrot fluoreszierende Flüssigkeit und scheidet sich daraus beim Erkalten wieder ab (Alizarin ist in Alaun unlöslich). Der Tonerdelack ist rein rot und vollkommen lichtbeständig. Bei 210–220° gibt P. in verschlossenen Gefäßen Alizarin, beim Erhitzen mit Zinkstaub Anthrazen. P. erzeugt auf Tonerdebeize ein schönes Scharlachrot, das viel gelbsüchiger ist als das mit Alizarin erhaltene. Purpurinsulfosäure, durch Oxydation aus Alizarinsulfosäure erhalten, dient als scharlachroter Beizenfarbstoff in der Wollfärberei. Aus β Anthrachinondisulfosäure entsteht beim Schmelzen mit Ätzkali Isopurpurin (Anthrapurpurin) C14H8O5, das sich auch im rohen künstlichen Alizarin findet, orangegelbe Nadeln bildet, in heißem Alkohol leicht löslich ist und oberhalb 300° schmilzt. Es ist der Hauptbestandteil des Alizarin für Rot und erzeugt auf Tonerdebeize schönes Scharlachrot. Beim Schmelzen von Anthrachinondisulfosäure mit Ätznatron und Kaliumchlorat entsteht Flavopurpurin C14H8O5, dies bildet goldgelbe Nadeln, schmilzt oberhalb 330° und ist in Alkohol leicht löslich. Auf Tonerdebeize gibt es ein noch gelbstichigeres Rot als Isopurpurin; es wird hauptsächlich in der Zeugdruckerei benutzt. P. heißt auch ein Anilinviolett, das durch Einwirkung von Bleisuperoxyd auf schwefelsaures Anilin entsteht, und eine rote, undurchsichtige Glasmasse, das Hämatinon.


http://www.zeno.org/Meyers-1905. 1905–1909.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • purpurin — purpurin, ine [ pyrpyrɛ̃, in ] adj. • déb. XIVe; réfect. de pourprin, d apr. lat. purpura ♦ Poét. ou plaisant De couleur pourpre. ⇒ pourpré. Des lèvres purpurines. ● purpurin, purpurine adjectif (du latin purpura, pourpre) …   Encyclopédie Universelle

  • purpurin — purpurin, ine (pur pu rin, ri n ) adj. Qui approche de la couleur de pourpre. •   Il [le phénix] recevait d elle des biscuits et des pistaches qu il prenait de sa patte purpurine et argentée, et qu il portait à son bec avec des grâces… …   Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré

  • Purpurin — Pur pu*rin, n. (Chem.) A dyestuff resembling alizarin, found in madder root, and extracted as an orange or red crystalline substance. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Purpurin — (Oxylizarinsäure, Krapppurpur), C18 H6 O6 + HO, ein rother Farbstoff des Krapps (s.d.). Zu seiner Darstellung läßt man Krapp mit Hefe u. Wasser gähren u. kocht den gegohrenen Krapp mit concentrirter Alaunlösung ab; aus dieser Abkochung scheiden… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Purpurin — Purpurin, s. Farbstoffe, künstliche organische, Bd. 3, S. 626, und Krapppräparate …   Lexikon der gesamten Technik

  • Purpurin — Purpurīn, Krappurpur, Trioxyanthrachinon, ein Farbstoff des Krapps, Begleiter des Alizarins im Krapp, wie dieses aus Anthrazen künstlich hergestellt, orangefarbene Nadeln; färbt mit Tonerde gebeizte Baumwolle scharlachrot, mit Chrom gebeizte… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Purpurin [2] — Purpurīn, Glasmasse, s.v.w. Hämatinon (s.d.) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • purpurin — Purpurin, ou qui est de couleur de pourpre, Purpureus …   Thresor de la langue françoyse

  • purpurin — [pʉr′pyoo rin, pʉr′pyo͞orən] n. [< L purpura, PURPLE + IN1] a reddish material, C14H5O2 (OH) 3, isolated from the madder root or produced synthetically: used as a dye, stain, etc …   English World dictionary

  • Purpurin — Chembox new ImageFile = Purpurin.png ImageSize = IUPACName = 1,2,4 trihydroxyanthracene 9,10 dione OtherNames = Purpurin(e), Hydroxylizaric acid Section1 = Chembox Identifiers CASNo = 81 54 9 PubChem = 6683 SMILES =… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”